Inszenierung Katrin Hiller
Bühne Susanne Maier-Staufen Kostüme Sabine Ebner Dramaturgie Doris Happl
Robert Joseph Bartl Elling Horst Heiss Kjell Bjarne Anselm Lipgens Frank
Isabella Szendzierloz Gunn/Kellnerin/Reidun
Für Elling und seinen Freund Kjell Bjarne sind alltägliche Dinge, wie Telefonieren oder ein Restaurantbesuch, hochkomplexe Herausforderungen. Besonders Elling reagiert sensibel und ängstlich, wenn er sich gezwungen sieht, seine Gewohnheiten zu verlassen. Nach dem Tod seiner Mutter, seiner einzigen Bezugsperson, musste der verängstigte Mann in die Psychiatrie eingewiesen werden. Doch nun soll sich alles ändern.
Um Elling und seinen Zimmernachbarn Kjell Bjarne, der sich nur für Essen und Sex interessiert, wieder in die Gesellschaft einzugliedern, stellt ihnen der norwegische Staat eine Wohnung und den Sozialarbeiter Frank zur Seite. Der macht sich sofort ans Werk und bringt ihnen mühsam ein paar Regeln bei: telefonieren, einkaufen, ausgehen. Nach anfänglichen Katastrophen, astronomisch hohen Rechnungen für Telefonsexanrufe (schließlich muss man das Gelernte anwenden) und einigen emotionalen Krisen entwickeln die beiden tatsächlich Spaß am Leben „draußen“.
Vor allem, als ihnen ihre betrunkene Nachbarin Reidun direkt vor die Wohnungstür fällt. Kjell Bjarne ist sofort verliebt und Elling wächst als Poet über sich hinaus. Dank der schwangeren Reidun finden die beiden unheroischen Helden eine Aufgabe und schließlich auch ihren Weg.
Das neurotische Muttersöhnchen Elling stolperte gleich nach Erscheinen von Blutsbrüder, des ersten Romans aus der Elling-Reihe von Ingvar Ambjørnsen, in die Herzen der Leser. Auch die Uraufführung des Theaterstücks von Axel Hellstenius 1999 in Oslo war ein Riesenerfolg; die Verfilmung von Elling war 2002 in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ für den Oscar nominiert. Die Art, in der Elling über die Wechselfälle des Lebens und den Zustand unserer Welt philosophiert, ist von einnehmendem Charme, zeugt von scharfsichtigem Durchblick und hat Intelligenz und vor allem: Witz.
Quelle: Volkstheater