Liliom

Inszenierung Barbara Frey
Bühne 
Bettina Meyer Kostüme Esther Geremus Dramaturgie Amely Joana Haag

Nicholas Ofczarek Liliom Katharina Lorenz Julie Mavie Hörbiger Marie Barbara Petritsch Frau Muskat
Jasna Fritzi Bauer 
Luise Brigitta Furgler Frau Hollunder Daniel Sträßer Fiscur  Michael Masula Wolf Beifeld Hermann Scheidleder Linzmann/erster Polizist Peter Matić Konzipist/zweiter Polizist

 

 

Als „Vorstadtlegende in 7 Bildern und einem szenischen Prolog“ wird gerne das bekannteste Theaterstück des ungarisch-stämmigen Dramatikers Ferenc Molnár bezeichnet. Die Uraufführung am 07. Dezember des Jahres 1890 im Vígszínház, Budapest war mehr als spärlich erfolgreich, auch die deutschsprachige Erstaufführung 1912 am Berliner Lessing-Theater war bescheiden. Die erste erfolgreiche Aufführung des „Liliom“ fand am 28. Februar 1913 nach einer Transponierung Alfred Polgars statt. Polgar hatte dem Stück  in den wienerischen Idiom versetzt, es in den Prater verlegt und dem ungarischen Original einen Prolog hinzugefügt.  Dieser Aufführung folgten euphorische Kritiken, mit der Bearbeitung zwischen Märchen und Sozialdrama durch Polgar trat „Liliom“ seinen internationalen Siegeszug an und wurde in der Folge von Berlin über Amsterdam und von London bis New York gespielt.

Ferenc Molnár wurde, angesichts der Uraufführung von „Liliom“ am Budapester Vígszínház Theater von der täglich erscheinenden Zeitung „Magyar Szinpad“ („Ungarische Bühne“) aufgefordert eine Ankündigung für „Liliom“ im Ressort „Der Autor über sein Stück“ selbst zu verfassen: „Jeder hat schon mal eine Schießbude im Stadtwäldchen gesehen, Erinnern Sie sich daran, wie kindisch, wie komisch alle Figuren dargestellt werden? Arme, schlechte Schildermaler malen diese Figuren so, wie sie sich das Leben vorstellen. Ich wollte das Stück auch in solcher Weise schreiben. Mit den Gedanken eines armen Schaukelgesellen im Stadtwäldchen, mit seiner Phantasie und seiner Ungehobeltheit.

Das Budapester Publikum war aus dem Lustspieltheater Vígszínház anderes, leichtere Kost gewöhnt. „Liliom“ wurde von der Tagespresse bis auf wenige Ausnahmen verrissen. Für Poesie auf der Bühne fehlte dem Budapester Publikum das Verständnis.

„Liliom ist Franz Molnárs „gutes Werk, das für den armen literarischen Sünderzeugen wird vor dem Richter, der über Leben und Tod nach dem Tode bestimmt. Liliom der Strolch, versucht einen Raubmord. Weil er für sein ungeborenes Kind Geld schaffen will. […] Gut und Böse sind hier nicht sittliche Kategorien, sondern: Kräfte. Unablenkbar wie die  ewigen Sterne, bestimmen sie, formen des Menschen Schicksal und bauen seine innere Welt.  […] Die Gefühls-Ebene des Werkens ist durch eine Linie gelegt, in der Brutalität und Zartheit einander schneiden. Dort kann es geschehen dass Prügel nicht schmerzen und dass eine Welle von Güte einen Mordplan hochschwemmt. […] © Alfred Polgar.

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