Mutter Courage und ihre Kinder

Inszenierung David Bösch
Bühne, Kostüme & Video Patrick Bannwart Musik Paul Dessau Dramaturgie Florian Hirsch

Maria Happel Mutter Courage Sarah Viktoria Frick Kattrin, ihre stumme Tochter  André Meyer Eilif, der ältere Sohn Tino Hillebrand Schweizerkas, der jüngere Sohn/Junger Bauer Stefan Wieland Der Werber/Soldat Dirk Nocker Der Feldwebel/Soldat Tilo Nest Koch Hermann Scheidleder Der Feldhauptmann/Bauer Falk Rockstroh Der Feldprediger Regina Fritsch Yvette Potier

Musiker Bernhard Moshammer Tommy Hojsa Sebastian Heigl Alexander Wladigeroff Aneel Soomary Otmar Klein Thomas

Bertolt Brecht´s Drama „Mutter Courage und ihre Kinder“ wurde in den 1938/39er Jahre während des schwedischen Exils des Schriftstellers verfasst, die Uraufführung des Werks fand mit 19. April 1941 am Zürcher Schauspielhaus in einer Inszenierung von Leopold Lindtberg statt.

Mutter Courage und ihre Kinder“ steht beispielhaft für Brechts Konzept des epischen Theaters, der Rezipient soll kritisch und distanziert die Ereignisse des Stück analysieren, ein emotiver Zugang ist kaum gewünscht.

Die Aufführung des Deutschen Theaters in Berlin, im Jahre 1949, machte Bertold Brecht durch das „Courage-Modell“ , einer Sammlung von Regieanweisungen, Kommentaren und Fotos, zur zeitweisen Verpflichtung für unzählige Aufführungen auf aller Welt.

Im Auftrag des Suhrkamp Verlags teilt Andreas Wolff den städtischen Bühnen in Freiburg/Breisgau mit: „Der Autor hat ganz bestimmte Vorstellung an der Inszenierung seiner Werke und wünscht keine individuelle Interpretation seitens der Regisseure. Als Musteraufführung gilt die Aufführung im Deutschen Theater Berlin, die unter Mitarbeit des Dichters entstanden ist.[..] Es befindet sich eine Regiepartitur in Vorbereitung. Solange diese nicht vorliegt, ist es der Wunsch von Herrn Brecht, dass Helene Weigel, die Darstellerin der Courage in Berlin, möglich zu beginn der Aufführung an einem Abend gastiert und den Begriff von den Absichten vermittelt. […]

Bis zum Oktober 1949 erteilte Bertolt Brecht keine Aufführungsrechte, aus Misstrauen gegen den Regisseuren Hitler-Deutschlands. Eine Aufführung, in Dortmund, die sich nicht an Brechts Courage-Modell hielt, wurde im Herbst 1949 wenige Tage vor der Premiere verboten.

Bertolt Brecht hatte sich mehrfach selbst zur Textintention des Dramas geäußert, prägnant und knapp unter den Titel „Was eine Aufführung von „Mutter Courage und ihre Kinder“ hauptsächlich zeigen soll“. In den Anmerken zum Courage-Modell steht zu lesen: „Dass die großen Geschäfte, aus denen der Krieg besteht, nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Dass der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit andren Mittel ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für Ihre Besitzer. […]

Zu Zeiten des kalten Krieges wurde Brecht´s Stück zwischen 1953 und 1963 in wien auf Initiative von Theaterkritiker Hans Weigel und Friedrich Torberg sowie des damaligen Burgtheaterdirektors Ernst Haeussermann als kommunistische Propaganda boykottiert. Eine Aufführung von „Mutter Courage und ihre Kinder“ am Grazer Opernhaus am 20. Mai 1958 wurde der Anlass zu einer Publikation von dreizehn Brecht-Klassikern unter dem Titel „Soll man Brecht im Westen spielen?“

Zu Ende des 10jährigen Brecht-Boykotts führte das Wiener Volkstheater das Stück in einer „Blockadebrecher“-Premiere am 23. Februar 1963 unter der Regie Gustav Mankers mit Dorothea Neff in der Rolle der „Courage“ auf. Weitere Rollen wurden unter anderem mit Fritz Muliar, Ulrich Wildgruber, Hilde Sochor, Ernst Meister und Kurt Sowinetz besetzt.

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