Woyzeck

Inszenierung Michael Schottenberg
Konzeption 
Robert Wilson
Songs & Liedtexte Tom Waits & Kathleen Brennan Musikalische Leitung Imre Lichtenberger-Bozoki
Bühne Hans Kudlich Kostüme Erika Navas Dramaturgie Hans Mrak Textfassung Ann-Christin Rommen & Wolfgang Wiens

Haymon Maria Buttinger Woyzeck Hanna Binder Marie Thomas Kamper Hauptmann Christoph F. Krutzler Tambourmajor Ronald Kuste Doctor Tany Gabriel Andres Susa Meyer Margreth Thomas Bauer Ausrufer Matthias Mamedof Karl

Musiker Imre Lichtenberger-Bozoki Florian Fennes, Vladimir Kostadinovic, Michael Kröss, Moritz Wallmüller

Woyzeck“, ein Dramenfragment Georg Büchners wird als Niederschrift vermutlich auf Juni bis September 1836 datiert. Das Manuskript liegt in mehreren Entwurfstufen vor, durch Büchners frühen Tod im Jahr 1837 bleibt das Werk nur ein fragmentarisches.

Georg Büchner begann 1836 mit der Arbeit an „Woyzeck„, insgesamt liegen – Streichungen und verworfene Passagen nicht eingerechnet – 31 einzelne Szenen vor, die vier Entwicklungsstufen zugeordnet werden können.

Der fragmentarischen Charakter des Manuskripts hatte seine Veröffentlichung und auch die Inszenierungen weitreichende Folgen. Die handschriftlichen Aufzeichnungen konnten von dem Österreicher Karl Emil Franzos durch chemische Behandlung wieder lesbar gemacht werden, er war es auch, der 1879 das Fragment in einer stark überarbeiteten Fassung in „Georg Büchner : Sämtliche Werke und handschriftlicher Nachlass“ publizierte. Die Hauptperson heißt in Franzos Fassung „Wozzeck„.  An den Beginn des Stücks hat Franzos nicht die Szene auf dem freien Feld vor der Stadt, sonder die Rasur-Szene gesetzt.

Gegensätzlich zum Sprachduktus des klassischen Dramas herrscht in Büchners „Woyzeck“ die Umgangssprache vor. Bewusst eingebaute Satzbrüche und Interjektionen vermitteln Authenzität. Gleichfalls dient diese Form der Umgangssprache als Spannung steigerndes Stilmittel. Das Aneinandervorbeireden der Protagonisten versinnbildlicht die Einsamkeit des „Woyzeck“ und die zerbröckelnde Beziehung zu Marie. Georg Bücher gelingt es darüber hinaus , durch unterschiedliche Sprachebenen den gesellschaftlichen Rang der Sprecher anzudeuten.

Auch die Bezeichung der verschiedenen Rollen sind aussagekräftig: Personen, die der Unterschicht angehören werden vom Autor mit Namen benannt so etwa Woyzeck, Marie, Andres oder Käthe. So erschienen diese, obgleich nur skizziert, als Charaktere, teils auch als Identifikationsfiguren. Die übrigen Rollen hingegen werden nur nach ihren gesellschaftlichem oder sozialen Status genannt, etwa der Tambourmajor, der Hauptmann oder der Jude. Ihre Rollen wirken flacher, eindimensionaler.

Prägnant sind die literarischen Bezüge des „Woyzeck“ auf Goethes „Faust“, Shakespeares „Hamlet“ und Büchners eigenen Werke „Dantons Tod“ und „Lenz“.