Madame Bovary

Inszenierung Anna Bergmann
Bühnenbild Katharina Faltner Kostüme Lane Schäfer Musik Heiko Schurpel Choreographie Radha Anjali Dramaturgie Barbara Nowotny

Maria Köstlinger/Bea Brocks/Therese Lohner /Silvia Meisterle/Ulli Fessl Emma Bovary Roman Schmelzer Charles Bovary Christian Nickel Rodolphe Boulanger Siegfried Walther Monsieur Homais/Monsieur L´Heureux Meo Wulf Léon Dupuis Suse Wächter Berthe Bovary, eine Puppe

Bühnenfassung von Anna Bergmann & Marcel Luxinger

Gustave Flauberts Gesellschaftsroman „Madame Bovary“ gilt als einer der bedeutsamsten Romane der Weltliteratur. Ein Zeitungsbericht über den Selbstmord einer jungen Ehegattin gilt als Inspirationsquelle Flauberts zu diesem Gesellschaftsroman, dessen Subtitel den Namen „Ein Sittenbild aus der Provinz“ trägt. Neben autobiographischen Zügen enthält der Roman verschiedenste Hinweise auf tatsächliche Ereignisse und Orte wie beispielsweise den Namen der Ortschaft Ry, der sich im Familiennamen der Protagonistin wiederfindet, wo Delphine Delamare lebte, deren Selbstmord die Grundlage des Romans bildet.

1856, zunächst wurde der Roman in der Zeitschrift „La Revue de Paris“ in einer zensierten Version publiziert, daraufhin folgend wurde Gustave Flaubert von den französischen Zensurbehörden wegen „Verstoßes gegen die guten Sitten“ und „Verherrlichung des Ehebruchs“ angeklagt. Flaubert wurde jedoch von jeglichem Vorwurf freigesprochen. 1857 erschien erstmals eine vollständige Romanausgabe in Buchform.

Flaubert verzichtet in „Madame Bovary“ gänzlich auf den Ich-Erzähler, einem in der Romantik vorherrschenden Stilmittel in der Literatur, der Autor bedient sich vielmehr der personalen Erzählweise; als besonders wichtig gilt in diesem Werk die „impartialité“, die Unparteilichkeit des Erzählers. Trotz der Wahl der neutralen Erzählperspektive entsteht bei der Skizzierung der handelnden Romanfiguren der Eindruck der Innenperspektive durch Verwendung des „style indirect libre“.

Ein Zitat Flauberts verdeutlich seine Anschauung über das Verhältnis zu Erzähler und Roman: „ Làuteur, dans son oevre, doit etre comme Dieu dans l’univers, présant partout e visible nulle part.“ („Der Autor muss in seinem Werk wie Gott im Weltall sein, überall anwesend und nirgends sichtbar.“)

Flauberts erzählerischer Realismus lebt im Detail, dennoch lehnte Flaubert selbst es strikt ab, seine Romane dem Realismus zuzuordnen. Der Sprach- und Literaturwissenschafter analysiert Gustave Flauberts Stil ebenso in diese Richtung: „ Flaubert selbst nennt drei Grundsätze für seine Beziehung zu den Figuren und der Handlung: impersonnalité, impassibilité, impartialité.“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert